Gründung durch Graf Adolf IV. von Schauenburg
1227 gründete Graf Adolf IV. von Schauenburg die Stadt Kiel und stiftete ein Franziskanerkloster und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1261 als Ordensmann. Sein Grabstein mit gotischer Inschrift ist bis heute erhalten.
1242 Unter Johann I., einem Sohn Graf Adolf IV., erhält Kiel das Stadtrecht.
Vom Franziskanerkloster zur Universität
1530 Das Franziskanerkloster in Kiel wird der Stadt übergeben und in den Räumen des Klosters das Heiligengeist-Hospital, ein Alten- und Pflegeheim, untergebracht.
1534 Die Gebäude bieten einer städtischen Lateinschule (heute Gelehrtenschule) Raum.
1555 Die Klosteranlage ist Unterkunft des „Gasthauses aus der Holstenstraße“.
1665-1778 Nach der Gründung der Kieler Universität durch Herzog Christian Albrecht von Gottorf wurden die ersten Lehr- und Arbeitsräume der Universität hier untergebracht. Die Klosterkirche wird Universitätskirche. Danach wurden große Teile des Klosters abgebrochen.
Um die Jahrhunderwende
1903/1904 Die Klosterkirche wird umgebaut und erhält einen Turm.
Zerstörung und Wiederaufbau
1943 Das Kieler Kloster fällt einem Bombenangriff zum Opfer, nur ein Teil des Kreuzganges und das mittelalterliche Gewölbe, sowie der noch heute stehende Turm bleiben erhalten.
1950 Die erhaltenen Räume des Klosters werden instandgesetzt und zum „Theologischen Studienhaus Kieler Kloster“.
Der Grabstein aus dem Jahr 1261- bedeutsames Zeugnis der Kieler Stadtgeschichte – konnte aus den Trümmern der 1944 durch einen Bombenangriff zerstörten Klosterkirche (Heiligengeistkirche) geborgen werden und ist seit 1950 im noch erhaltenen Teil des Kreuzganges angebracht.
Das Kloster füllt sich wieder mit Leben
1994 Der erhaltene Teil des Kreuzgangs und das Refektorium wurden restauriert und die erhaltene mittelalterliche Bausubstanz wieder deutlich.
1999 Die Kieler Bürgerinnen und Bürger spenden ein Carillon (Großglockenspiel) auf dem Klosterturm. Dort läutet auch wieder die einzig erhaltene Glocke der Klosterkirche aus dem Jahr 1928. Die Bronzetafel am Turm informiert über das Carillon.
2000 Das älteste Kieler Gebäude wirdt der Öffentlichkeit zugänglich für Begegnungen oder Ausstellungen. Eigentümerin ist die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche. Seit September 2000 steht neben dem Eingang zum Kloster die Steinplastik „Der Schmerzensmann“ von Jörg Plickat.
2001 Die Außenanlagen werden aus Spenden wiederhergestellt, ein Kräutergarten nach mittelalterlichem Vorbild angelegt und die Umrisse von Klosterkirche, Kreuzgang, den gewölbetragenden Pfeilern und der Taufstätte (weiße Kiesel nach dem Rosenbogen) sichtbar gemacht. Ein Gedenkmonument für Adolf IV. über seiner Gruft und den Taufort der Klosterkirche ist in Planung.
2002 Weihte Stadtpräsidentin Cathy Kietzer den Informations- und Gastronomiepavillon im Klostergarten ein. Die Altarplatte der ersten Klosterkirche (1246), im Jahre 2001 bei der Gartenwiederherstellung endeckt, wurde im Kreuzgang unter dem Kruzifix angebracht und gesichert.
2005 wurde ein von dem Bildhauer Karl-Henning Seemann geschaffenes dreiteiliges Denkmal des Kieler Stadtgründers, bestehend aus einer Statue Adolfs IV. im Wandel vom Ritter zum Mönch, einem Memorial in Erinnerung an die Stadtgründung 1242 und ihre Zerstörung 1943/44, sowie einem Brunnen aufgestellt. Mittlerweile ist das Kieler Carillon um fünf gespendete Glocken erweitert worden, wodurch es mit vier vollen Oktaven internationalen Standard erhalten hat.
..aber schauen Sie doch einmal selber vorbei!
Wir freuen uns über Interesse am Kieler Kloster. Führungen finden nach den Carillonkonzerten am ersten Sonnabend im Monat oder nach Vereinbarung statt.